Unter folgendem Link habe ich bereits beschrieben, wie ich meinen Ubuntu-Server per s3fs mit der Wasabi-Cloud verbunden habe:
Ubuntu-Server und Wasabi-Cloud mit s3fs
Die Verbindung läuft problemlos, und Dateien lassen sich gut übertragen – wenn sie nicht zu groß sind! Ich wollte zum Beispiel eine 400 GB große Datei übertragen, als voraussichtliche Übertragungszeit wurden 77 Tage angegeben. Schließlich setzte die Übertragung ohne mein Zutun nach einiger Zeit von selbst aus. So suchte ich nach einer anderen Methode, die in der Lage ist, auch größere Dateien in einer akzeptablen Zeit zu übertragen. Ich wollte es mit s5cmd probieren, denn die Berichte über dieses Programm hörten sich gut an. Allerdings ist es ein wenig tricky, das Programm unter Ubuntu zu installieren. Man kann sc5md nicht direkt installieren, sondern muss es über ein Programm von Anaconda bewerkstelligen. Aber auch dieses Programm zu installieren, war für mich mit einigem Suchen und Recherchieren verbunden. Als erstes bin ich auf die Seite von Anaconda gegangen:
https://www.anaconda.com/products/distribution
Dort sind ganz unten die Installer für Linux zu finden: Ich habe mir die Adresse des ersten Links (64-Bit (x86) Installer) in die Zwischenablage kopiert. Sie lautetete:
https://repo.anaconda.com/archive/Anaconda3-2022.10-Linux-x86_64.sh
Diese sh-Datei habe ich mit wget heruntergeladen:
wget repo.anaconda.com/archive/Anaconda3-2022.10-Linux-x86_64.sh
Die heruntergeladene Datei führe ich mit dem bash-Kommando aus:
bash Anaconda3-2022.10-Linux-x86_64.sh
Ich muss einige Male die Enter-Taste drücken, bis ich gefragt werde, ob ich die Lizenzbedingungen akzeptiere, was ich mit „yes“ bestätige. Mir wird als Installationspfad home/MYUSERNAME/anaconda3 vorgeschlagen, was ich bestätige. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, Anaconda woanders unterzubringen. Danach werde ich gefragt, ob ich Anaconda3 initialisieren will, was ich mit
yes
bestätige. Schließlich exportiere ich noch den Pfad, damit Conda gefunden wird:
export PATH=/home/MYUSERNAME/anaconda3/bin:$PATH
Jetzt kann ich mir die Versionsnummer von Conda anzeigen lassen:
conda --version conda 22.9.0
Endlich kann ich s5cmd installieren:
conda install -c conda-forge s5cmd
Ab hier kann ich weiter der Anleitung folgen, die von Wasabi hier veröffentlicht wurde: https://wasabi-support.zendesk.com/hc/en-us/articles/360044600552-How-do-I-use-s5cmd-with-Wasabi-
Ich lege das Verzeichnis .aws in meinem Heimatverzeichnis an:
mkdir ~/.aws
In meinem Wasabi-Account erzeuge ich unter „Access Key“ zwei Schlüssel. Auf meinem Server erzeuge ich im .aws-Verzeichnis eine Datei, die die beiden Schlüssel enthalten soll. Die Datei selbst soll „credentials“ heißen:
vi ~/.aws/credentials
Jetzt sollte sich der vim-Editor öffnen und ich kopiere die beiden Schlüssel nach diesem Schema in die Datei:
[default] aws_access_key_id = TH15ISN0T4R34LPU8K3Y aws_secret_access_key = th15i54Ls0n0t4rea1k3ySEcr3TeiTHeRn012340
Dann gebe ich ein
s5cmd
und mir wird eine Liste mit Kommandos angezeigt, die ich bei der Verwaltung meines Buckets benutzen kann. Ich wechsele ins Verzeichnis .aws:
cd ~/.aws
Um eine Verbindung zu meiner Wasabi-Cloud aufzubauen, ist nun die Storage-Region von Interesse. Die verschiedene URLs der Regionen sind hier zu finden:
Da ich die Region Frankfurt am Main gewählt habe, lautet meine URL „s3.eu-central-2.wasabisys.com“. Jetzt verfüge ich über alle Infos, um eine Verbindung aufzubauen, und ich kann mir mit „ls“ meinen Bucket anzeigen lassen:
s5cmd --endpoint-url=https://s3.eu-central-2.wasabisys.com ls
Jetzt wird mir mein Wasabi-Bucket angezeigt. Meinem Bucket habe ich den Namen „wasabi-bucket1“ gegeben. Mit diesem Befehl lasse ich mir den Inhalt meines Buckets anzeigen:
s5cmd --endpoint-url=https://s3.eu-central-2.wasabisys.com ls s3://wasabi-bucket1
Ich erzeuge eine Test-Datei
touch test.datei
Mit
s5cmd --endpoint-url=https://s3.eu-central-2.wasabisys.com cp test.datei s3://wasabi-bucket1/Backups/
kopiere ich diese Datei in die Wasabi-Cloud in das Verzeichnis „Backups“. Wenn das Verzeichnis vorher noch nicht bestand, wird es automatisch angelegt. Falls ich Dateien oder Verzeichnisse verschieben oder umbenennen will, gehe ich auf meinen Server und verbinde mich via s3fs mit der Wasabi-Cloud und steuere alles vom Midnight Commander aus.
Bemerkungen :